Nach den Zinserhöhungen der vergangenen Jahre haben Anleihen als Sparform wieder an Attraktivität gewonnen. Viele Anlegerinnen und Anleger fragen sich aber inzwischen, ob sie bei dem derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld nicht ein zu großes Risiko mit sich bringen. Seit jeher sind Anleihen eine bewährte Form der Geldanlage, bieten sie doch eine feste Verzinsung und gelten traditionell als weniger riskant als Aktien. Klar ist: Die Zinserhöhungen der vergangenen Jahre haben dazu geführt, dass die Renditen von Anleihen gestiegen sind. Das macht sie für Anleger wieder attraktiver, da sie im Vergleich zu den niedrigen Zinsen der vergangenen Jahre nun wieder mit besseren Erträgen aufwarten. Während Staatsanleihen beispielsweise vor einigen Jahren kaum Renditen abwarfen, sind aktuelle Papiere mit attraktiveren Zinssätzen versehen.
Nicht ohne Risiko
Dennoch ist das Investment in Anleihen nicht risikolos. Die aktuelle wirtschaftliche Lage ist von Unsicherheiten geprägt. Hohe Inflationsraten, geopolitische Spannungen und eine mögliche Rezession in verschiedenen Ländern können die Stabilität der Papiere beeinflussen. Geht es um Sicherheit, sind Staatsanleihen – insbesondere Anleihen von Ländern mit hoher Kreditwürdigkeit wie Deutschland oder den USA – interessant. Sie bieten stabile Erträge und ein geringeres Ausfallrisiko, da sie durch die jeweiligen Regierungen abgesichert sind. Höhere Renditen als Staatsanleihen bieten Unternehmensanleihen. Sie sind aber auch mit höheren Risiken verbunden. Besonders attraktiv können Unternehmensanleihen von soliden, finanzstarken Unternehmen sein, die auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine gute Bonität aufweisen. Bei hoher Inflation bieten sich inflationsgeschützte Anleihen an, deren Renditen an die Inflationsrate gekoppelt sind. Ein Beispiel sind die US-amerikanischen TIPS (Treasury Inflation-Protected Securities).
Hohe Renditen sind möglich bei attraktiven anleihen
Die höchsten Renditen bieten Hochzinsanleihen. Allerdings bergen sie auch das größte Risiko. Der Grund liegt darin, dass sie von Unternehmen oder Staaten mit niedriger Bonität ausgegeben werden und in unsicheren wirtschaftlichen Zeiten besonders riskant sein können. Unter bestimmten Bedingungen sind Kommunalanleihen, die von Städten oder Gemeinden ausgegeben werden, interessant. Sie bieten oft steuerliche Vorteile und gelten als sicher, insbesondere wenn sie von finanzstarken Kommunen stammen.
Anleihen können also für verschiedene Arten von Investorinnen attraktiv sein, abhängig von deren Risikobereitschaft und Anlagezielen. Für konservative Anleger, die Sicherheit suchen und ein geringes Risiko eingehen möchten, sind zweifellos Staatsanleihen und Anleihen von finanzstarken Unternehmen eine gute Wahl, gerade weil sie stabile Erträge und eine hohe Sicherheit bieten. Renditeorientierte Anleger, die dagegen bereit sind, ein höheres Risiko einzugehen, um höhere Renditen zu erzielen, könnten in Unternehmensanleihen oder Hochzinsanleihen investieren.