Die Anzeichen für eine Erholung des Baufinanzierungsmarktes im Jahr 2024 verdichten sich. Zwar sind deutliche Zinssenkungen weniger schnell zu erwarten als bisher angenommen. Der im ersten Quartal zu beobachtende Neugeschäftsanstieg zeigt aber deutlich, dass die Nachfrage nach Wohnraum weiterhin ungebrochen ist und die Kreditnehmer sich zunehmend an das aktuelle Finanzierungsumfeld gewöhnen. Das sind die zentralen Ergebnisse einer aktuellen Studie der Berater von PwC in Kooperation mit dem Baukreditvermittler Interhyp. Nach Einschätzung der Studienautoren sei für Kaufinteressierte aktuell ein günstiger Zeitpunkt für ein Immobilieninvestment auf dem deutschen Wohnungsmarkt.
Transaktionsvolumen stabil
Auch auf dem Gewerbeimmobilienmarkt scheint die Talsohle durchschritten. So verzeichnete der deutsche Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien im ersten Quartal 2024 einen Umsatz von etwa 5,2 Milliarden Euro. Dies entspricht in etwa dem Wert der vorangegangenen Quartale. Laut den Experten von Savills nahm die Zahl der gestarteten oder in Vorbereitung befindlichen Verkaufsprozesse in den vergangenen Wochen über beinahe alle Nutzungsarten hinweg zu. Diese Stagnation des Gesamtmarktes setzt sich allerdings aus teils gegenläufigen Entwicklungen bei den einzelnen Nutzungsarten zusammen. Bezogen auf die vergangenen zwölf Monate bis März 2024, wurde das meiste Geld in Industrie- und Logistikimmobilien investiert (etwa 6,4 Milliarden Euro), gefolgt von Handelsimmobilien (cirka 5,6 Milliarden Euro) und Büros (4,5 Milliarden Euro). Geht es nach den Präferenzen der Investoren, dürfte sich an dieser neuen Hierarchie der Nutzungsarten zunächst auch nichts ändern.
Immobilieninvestmentmarkt: Bedarf an Büroflächen sinkt
Denn gerade die nach wie vor hohe Homeoffice-Quote offenbart sich als Stresstest für den Büroimmobilienmarkt. Büroimmobilien, die für mehr als ein Jahrzehnt den größten Anteil der jährlichen Investitionsvolumina am deutschen Gewerbeimmobilienmarkt auf sich vereinten, haben deutlich an Zuspruch verloren. Und dies könnte auch so bleiben, sollten viele Büroangestellte weiterhin regelmäßig im Homeoffice arbeiten. Laut einer aktuellen Ifo-Prognose dürfte dieser Trend den Bedarf an Büroflächen in den deutschen Metropolen bis 2030 sogar um über ein Zehntel sinken lassen.