Immer mehr Menschen in der Bundesrepublik möchten bei Anlageentscheidungen auf die Expertise von Profis nicht verzichten. So beraten etwa Deutschlands unabhängige Vermögensverwalter so viele Kunden wie noch nie zuvor. Dies zeigt die jährliche Studie des Instituts für Vermögensverwaltung an der TH Aschaffenburg. Demnach berieten die Unternehmen Ende 2023 im Durchschnitt 607 Personen. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 lag die Zahl noch bei durchschnittlich 569 Kunden. Hauptgründe für diesen Zuwachs sind persönliche Weiterempfehlungen (95,4 Prozent) und die Einstellung neuer Berater (20,8 Prozent). Als Investitionsschwerpunkt setzen die befragten Vermögensverwalter dabei weiterhin auf eine breit diversifizierte Anlagestrategie: Bei Aktieninvestitionen beispielsweise liegt der Schwerpunkt mit 34,9 Prozent in Nordamerika, gefolgt von 20,2 Prozent in der EU (außer Deutschland) und 15,5 Prozent in Deutschland.
Renditeziele erreichen
Die Beliebtheit der Vermögensverwaltungen hat verschiedene Gründe. Zu den Pluspunkten gehört, dass eine externe Verwaltung der eigenen finanziellen Ressourcen den persönlichen Zeit- und Arbeitsaufwand erheblich reduziert. Wer sich dafür entscheidet, muss sich nicht mehr um die Details kümmern, sondern erteilt einfach ein Mandat für Anlageziele, Anlagehorizont und Risikoprofil. Auch das gute Risikomanagement einer professionellen Vermögensverwaltung zieht Kunden an: Es hilft dabei, in Zeiten von Marktvolatilität, wirtschaftlichen Krisen oder unvorhersehbaren Ereignissen Verluste zu begrenzen und das Vermögen zu schützen. Nicht zuletzt erhöht gerade der Mix aus Expertise, strategischer Diversifikation und Zugang zu exklusiven Anlagemöglichkeiten der professionellen Vermögensverwalter oftmals die Chancen zur Erreichung der gewünschten Renditeziele. Insbesondere in Märkten abseits von DAX, Dow Jones und Nikkei oder auch bei Nebenwerten gelingt es bei einem aktiven Vermögensmanagement laut verschiedener Studien immer wieder, die zugrunde liegende Benchmark zu schlagen.
Innovative Technologien für eine effiziente Vermögensverwaltung nutzen
Mit der digitalen Transformation werden sich jedoch die Rolle der Berater und die User Experience auf dem Markt der Vermögensverwaltung stark verändern. So erwarten laut der Studie „Building a Future-Ready Investment Firm” 60 Prozent der befragten Berater in den nächsten drei Jahren den Einsatz von KI-Tools. 67 Prozent werden vermehrt auf hybride, technologiegestützte Ansätze setzen. Und 39 Prozent prognostizieren, dass die Grenzen zwischen Wealth Management, Bank- und Versicherungswesen künftig verschwimmen, da die Kunden ganzheitlichere Produkte und Dienstleistungen verlangen.